Geringe Mittel, große Wirkung?

Wenn es um Inklusion und Diversity geht, stehen oft Konzerne im Mittelpunkt. Sie haben Ressourcen für eigene Teams, Aktionswochen, Leitlinien. Doch ein Bereich bleibt oft unbeachtet – dabei ist er entscheidend: kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Sie machen 99 % der Betriebe in Deutschland aus und bieten die Mehrheit der Arbeitsplätze.

Die Frage ist nicht: Können kleine Unternehmen Inklusion umsetzen?

Sondern: Wie können sie es auf ihre Weise tun?

Inklusion ist keine Frage der Größe

Gerade kleinere Unternehmen haben oft den Vorteil, nah an den Menschen zu sein. Entscheidungswege sind kurz, Teams kennen sich gut, Anpassungen können unbürokratisch erfolgen. Inklusion ist hier nicht strategische Maßnahme, sondern oft gelebter Alltag – wenn man sie zulässt.

Und es braucht dafür nicht viel:

  • Verständnis für unterschiedliche Arbeitsstile
  • Flexibilität in der Gestaltung von Aufgaben oder Arbeitszeit
  • Offenheit für individuelle Stärken statt starre Rollenbilder
  • Ein klares Signal: Hier bist du willkommen

Was kleine Unternehmen tun können

  1. Inklusion sichtbar machen

Ein einfacher Satz auf der Website, in Stellenanzeigen oder am Schwarzen Brett signalisiert Offenheit. Das schafft Vertrauen, besonders bei Menschen, die oft übersehen werden.

  1. Gesprächsräume schaffen

Nicht jede Person möchte über Diagnosen sprechen, aber über gute Arbeitsbedingungen schon. Ein regelmäßiger, informeller Austausch kann helfen, Bedürfnisse frühzeitig zu erkennen.

  1. Verantwortung benennen

Auch ohne eigene D&I-Abteilung kann es eine Ansprechperson geben. Oft reicht schon ein offenes Ohr und die Bereitschaft, gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

  1. Kooperationen nutzen

Jobcoaches, Inklusionsberatungen oder Netzwerke bieten unkomplizierte Unterstützung, auch punktuell. Man muss das Rad nicht selbst erfinden.

  1. Einfach anfangen

Perfekte Inklusion gibt es nicht. Aber gute Ansätze, die wachsen dürfen. Es reicht, loszulegen, im Kleinen.

Fazit

Inklusion ist kein Extra. Sie ist Teil einer wertschätzenden Arbeitskultur. Und gerade kleine Unternehmen haben das Potenzial, hier echte Vorbilder zu sein. Nicht, weil sie alles perfekt machen, sondern weil sie den Mut haben, zuzuhören, anzupassen und gemeinsam zu wachsen.

Nicht alles braucht ein Programm. Manches braucht einfach nur den Willen, es zu tun.

Tobias Tischmeyer

Tobias Tischmeyer

Co-Founder Differgy

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