Inklusion durch Design: Gestaltung einer barrierefreien Arbeitsumgebung für alle Mitarbeitenden

Eine inklusive Arbeitsumgebung ist mehr als nur eine Frage der Vielfalt am Arbeitsplatz – sie beginnt bei der bewussten Gestaltung des physischen und digitalen Arbeitsumfeldes. Für Unternehmen, die eine barrierefreie und inklusive Umgebung schaffen wollen, ist es entscheidend, die Bedürfnisse aller Mitarbeitenden zu berücksichtigen, insbesondere die Bedürfnisse von Menschen mit Einschränkungen, einschließlich neurodivergenter Mitarbeitenden. Durch ein durchdachtes Design und klare Strukturen kann die Arbeitsumgebung für alle zugänglich und unterstützend gestaltet werden.

Gestaltung einer inklusiven Arbeitsumgebung

Die Gestaltung einer Arbeitsumgebung, die auf die Bedürfnisse aller Mitarbeitenden eingeht, erfordert ein tiefes Verständnis der verschiedenen Barrieren, denen Menschen im Arbeitsalltag begegnen können. Für autistische Mitarbeitende kann die Umgebung, in der sie arbeiten, einen erheblichen Einfluss auf ihre Fähigkeit haben, effektiv zu kommunizieren, zu arbeiten und sich wohlzufühlen.

Ein wichtiger Aspekt der inklusiven Gestaltung ist die Schaffung von Räumen, die sowohl physische als auch sensorische Barrieren minimieren. Für Autist*innen können übermäßige sensorische Reize, wie Lärm, grelles Licht oder chaotische Umgebungen, äußerst belastend sein. Durch eine ruhige, gut strukturierte und übersichtliche Gestaltung der Arbeitsräume können diese Barrieren abgebaut werden.

Barrierefreie Arbeitszugänge und Anweisungen

Barrierefreiheit umfasst weit mehr als nur den physischen Zugang zu Gebäuden. Sie erstreckt sich auch auf die Art und Weise, wie Informationen vermittelt und Arbeitsprozesse gestaltet werden. Klare und eindeutige Arbeitsanweisungen sind für autistische Mitarbeitende von besonderer Bedeutung, da sie oft auf eine präzise und strukturierte Kommunikation angewiesen sind, um ihre Aufgaben erfolgreich zu erfüllen.

  1. Physische Barrierefreiheit: Ein inklusiver Arbeitsplatz beginnt mit dem physischen Zugang. Dies bedeutet, dass Arbeitsplätze so gestaltet werden, dass sie für alle Mitarbeitende leicht zugänglich sind, einschließlich solcher mit körperlichen Behinderungen. Breite Gänge, höhenverstellbare Tische und rollstuhlgerechte Eingänge sind nur einige der Elemente, die berücksichtigt werden müssen.
  2. Sensorische Barrierefreiheit: Für autistische Mitarbeitende ist es oft entscheidend, dass ihre Arbeitsumgebung frei von sensorischen Überlastungen ist. Dies kann durch die Bereitstellung von ruhigeren Arbeitsbereichen, die Verwendung von neutralem, weichem Licht und die Minimierung von Lärm erreicht werden. Auch die Möglichkeit, sich bei Bedarf zurückzuziehen, kann eine große Unterstützung sein.
  3. Klare Arbeitsanweisungen: Eine klare und strukturierte Kommunikation ist ein wesentlicher Bestandteil einer inklusiven Arbeitsumgebung. Arbeitsanweisungen sollten eindeutig formuliert und wenn möglich schriftlich festgehalten werden. Dies hilft autistischen Mitarbeitenden, ihre Aufgaben besser zu verstehen und zu bewältigen. Visuelle Hilfsmittel, wie Checklisten oder Diagramme, können ebenfalls nützlich sein, um komplexe Informationen verständlicher zu machen.

Praxisbeispiele

  1. Ruhige Zonen: Unternehmen können spezielle „ruhige Zonen“ einrichten, die Mitarbeitenden die Möglichkeit geben, sich in einer störungsfreien Umgebung zu konzentrieren. Diese Bereiche sollten so gestaltet sein, dass sie sowohl visuelle als auch akustische Ablenkungen minimieren.
  2. Flexible Arbeitsbereiche: Durch die Schaffung von flexiblen Arbeitsbereichen, die an unterschiedliche Bedürfnisse angepasst werden können, wird eine größere Inklusion erreicht. Dazu gehören Einzelarbeitsplätze oder auch Teamarbeitsbereiche.
  3. Schulung und Sensibilisierung: Eine inklusiv gestaltete Umgebung sollte auch durch Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen für alle Mitarbeitende begleitet werden. Das Verständnis für die unterschiedlichen Bedürfnisse, insbesondere von autistischen Kolleg*innen, trägt dazu bei, ein unterstützendes und respektvolles Arbeitsumfeld zu schaffen.

Fazit

Inklusion durch Design ist kein einmaliges Projekt, sondern ein fortlaufender Prozess, der ständige Anpassungen und Verbesserungen erfordert. Eine barrierefreie Arbeitsumgebung, die die Bedürfnisse aller Mitarbeitenden berücksichtigt, ist nicht nur ein Zeichen für eine inklusive Unternehmenskultur, sondern auch ein strategischer Vorteil. Sie ermöglicht es allen Mitarbeitenden, ihr Potenzial voll auszuschöpfen und trägt zu einer positiven und produktiven Arbeitsatmosphäre bei.

Bei Differgy unterstützen wir Unternehmen dabei, solche inklusiven Arbeitsumgebungen zu schaffen. Denn wir sind überzeugt, dass ein gut durchdachtes Design, das auf die individuellen Bedürfnisse eingeht, den Weg zu einer wirklich inklusiven und erfolgreichen Arbeitswelt ebnet.

Tobias Tischmeyer

Tobias Tischmeyer

Co-Founder Differgy

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