Klare Kommunikationsmethoden für Menschen im Autismus-Spektrum: Warum sie entscheidend sind

 

In einer Welt, in der Kommunikation oft zwischen den Zeilen stattfindet, ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass nicht jeder auf dieselbe Weise kommuniziert oder Informationen verarbeitet. Insbesondere Menschen im Autismus-Spektrum profitieren von klaren und direkten Kommunikationsmethoden. Doch was bedeutet das genau und warum ist es so entscheidend?

 

Die Bedeutung klarer und direkter Kommunikation

Für viele autistische Menschen kann die alltägliche Kommunikation eine Herausforderung darstellen, besonders wenn diese unklar, indirekt oder mit zu vielen Nuancen versehen ist. Ein ungenauer Ausdruck oder eine uneindeutige Anweisung kann leicht zu Missverständnissen führen, die Frustration und Stress auslösen. Klarheit und Direktheit hingegen schaffen nicht nur ein besseres Verständnis, sondern auch ein Gefühl der Sicherheit.

Klare Kommunikation bedeutet, Informationen präzise und ohne unnötige Komplexität zu vermitteln. Dies hilft Austist*innen, die Aussage schneller zu erfassen und korrekt darauf zu reagieren. Ein Beispiel hierfür wäre, anstelle von „Es wäre schön, wenn du den Bericht bald fertig hättest“ zu sagen: „Bitte schließe den Bericht bis Freitag um 15 Uhr ab.“ 

Verschiedene Kommunikationsstile und Präferenzen

Natürlich ist jeder Mensch einzigartig, und das gilt auch für Menschen im Autismus-Spektrum. Einige bevorzugen schriftliche Kommunikation, da sie ihnen mehr Zeit gibt, Informationen zu verarbeiten und auf eine klare Weise zu antworten. Andere fühlen sich wohler in Gesprächen, die einen klaren strukturellen Rahmen haben, wie zum Beispiel in Meetings mit klaren Agenden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die nonverbale Kommunikation. Während viele Menschen in der Lage sind, subtile Gesten, Gesichtsausdrücke oder Tonalitäten intuitiv zu interpretieren, kann dies für Autist*innen schwieriger sein. Hier ist es hilfreich, nonverbale Signale klar zu kommunizieren oder sie durch verbale Aussagen zu ergänzen. 

Beispielsweise kann anstelle eines Stirnrunzelns oder eines Schulterzuckens eine klare Aussage wie „Ich bin mir nicht sicher, was du meinst, kannst du das bitte genauer erklären?“ die Kommunikation erleichtern. 

 

Praktische Tipps für die Arbeit mit autistischen Personen

  1. Klarheit über Kontext und Erwartungen: Beginne jedes Gespräch mit einer kurzen Zusammenfassung des Themas und der erwarteten Ergebnisse.
  2. Strukturiere deine Kommunikation: Nutze Aufzählungen, Gliederungen und klare Absätze in schriftlichen Mitteilungen.
  3. Vermeide Mehrdeutigkeit: Formuliere Anweisungen und Fragen so, dass sie nicht unterschiedlich interpretiert werden können.
  4. Gib Raum für Rückfragen: Ermutige zur Klärung, falls etwas unklar ist, und nimm dir Zeit, um Fragen zu beantworten.

 

 Fazit

Klare und direkte Kommunikation ist ein Schlüsselelement für den Erfolg und das Wohlbefinden von Autist*innen im Arbeitsumfeld. Sie trägt nicht nur dazu bei, Missverständnisse zu vermeiden, sondern schafft auch eine vertrauensvolle und produktive Atmosphäre. Indem wir uns die Zeit nehmen, unsere Kommunikation anzupassen, machen wir nicht nur den Alltag für autistische Personen leichter, sondern fördern auch eine Kultur des Respekts und der Inklusion.

Bei Differgy ist es unser Ziel, Unternehmen dabei zu unterstützen, solche inklusiven Kommunikationsmethoden zu entwickeln und umzusetzen. Denn wir glauben fest daran, dass eine klare Kommunikation für alle von Vorteil ist.

 

Tobias Tischmeyer

Tobias Tischmeyer

Co-Founder Differgy

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