Erklärung der sensorischen Empfindlichkeiten bei Mitarbeitenden:

Sensorische Empfindlichkeiten können bei Mitarbeitenden eine Vielzahl von Reaktionen hervorrufen, die ihre Arbeitsleistung und ihr Wohlbefinden beeinträchtigen können. Im Gegensatz zu neurotypischen Personen, die normalerweise eine gewisse Filterung von sensorischen Reizen erfahren, haben viele autistische Personen keinen solchen Filter. Das bedeutet, dass sie alle Reize gleich stark wahrnehmen, unabhängig davon, ob sie stark oder schwach sind.

Laute Geräusche, helles Licht, bestimmte Gerüche oder sogar die Textur von Kleidung können daher starke Reaktionen auslösen. Diese Empfindlichkeiten variieren von Person zu Person und können von leichter Unbehaglichkeit bis hin zu starken physischen oder emotionalen Reaktionen reichen.

Indem wir die Herausforderungen verstehen, denen Mitarbeitenden gegenüberstehen können, wenn sie sensorischen Reizen ausgesetzt sind, können wir besser darauf reagieren und unterstützende Maßnahmen ergreifen. In Situationen, die als stressig empfunden werden, können diese Empfindlichkeiten zu Überforderung und Rückzug führen, was sich negativ auf die Leistungsfähigkeit auswirken kann.

Unser Ziel ist es, Mitarbeitenden zu helfen, indem wir die Gründe für ihre Empfindlichkeiten verstehen und entsprechende Unterstützung bereitstellen. Im nächsten Abschnitt werden wir detailliert auf Strategien zur Schaffung einer angenehmen Arbeitsumgebung eingehen.

 

Strategien zur Unterstützung und Schaffung einer angenehmen Arbeitsumgebung:

  1. Sensibilisierung und Schulung: Sensibilisierungs-Trainings für Mitarbeitende und Führungskräfte können dazu beitragen, das Verständnis für sensorische Empfindlichkeiten zu fördern und die Akzeptanz am Arbeitsplatz zu verbessern. Durch Schulungen können Teammitglieder lernen, wie sie empathisch und unterstützend reagieren können, wenn jemand sensorische Herausforderungen erlebt.
  2. Individuelle Anpassungen: Es ist wichtig, individuelle Anpassungen am Arbeitsplatz vorzunehmen, um auf die Bedürfnisse jedes Mitarbeitenden einzugehen. Dies kann die Bereitstellung von geräuschreduzierenden Kopfhörern, die Anpassung der Beleuchtung oder die Schaffung von Ruhezonen umfassen. Indem Mitarbeitende die Möglichkeit bekommen, ihre Arbeitsumgebung an ihre Bedürfnisse anzupassen, können sie sich besser konzentrieren und produktiver arbeiten.
  3. Flexible Arbeitszeiten und -orte: Die Möglichkeit, flexible Arbeitszeiten oder -orte zu nutzen, kann Mitarbeitenden helfen, ihre Arbeitsumgebung besser zu kontrollieren und Überstimulation zu vermeiden. Durch die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten oder alternative Arbeitszeiten zu wählen, können Mitarbeitende ihre Arbeit an ihre individuellen Bedürfnisse anpassen.
  4. Klare Kommunikationsrichtlinien: Klare Kommunikationsrichtlinien am Arbeitsplatz können dazu beitragen, Missverständnisse zu vermeiden und die Zusammenarbeit zu verbessern. Dies kann die Verwendung von klarer und direkter Sprache, die Reduzierung von übermäßigem Small Talk und die Bereitstellung von schriftlichen Informationen umfassen, um wichtige Informationen zu vermitteln.

Indem Unternehmen diese Strategien umsetzen, können sie eine unterstützende und inklusive Arbeitsumgebung schaffen, in der Mitarbeitende mit sensorischen Empfindlichkeiten ihr volles Potenzial entfalten können. 

 

Tobias Tischmeyer

Tobias Tischmeyer

Co-Founder Differgy

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